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Kurzzusammenfassung (WS 2016)
Wir, die Hochschulgruppe für Freie Software und Freies Wissen (FSFW-Dresden), haben mit Mitteln des StuRa der TU Dresden 60 USB-Sticks (8GB) beschafft, mit nützlicher freier und quelloffener Software fürs Studium bespielt und Gutscheine in den über 4000 Erstsemestertüten der Fachschaftsräte unter den StudienanfängerInnen verteilt. Neben der Verbreitung der hilfreichen Programme wird so Aufmerksamkeit für gute freie Softwareprodukte erzeugt und auf die Probleme mit proprietärer Software hingewiesen.
Die Ausgabe der USB-Sticks erfolgte im Rahmen eines Vortrags im großen Saal der SLUB-Zentralbibliothek.
Für den Beginn des kommenden Wintersemesters (17/18) planen wir eine Neuauflage des Projekts. Bei Fragen oder Interesse: bitte Kontakt aufnehmen
Kurzes Video zur Vorstellung der FSFW und des Uni-Stick-Projektes
Nachbereitung der Ausgabeveranstaltung
Aus unserer Sicht war die Veranstaltung ein großer Erfolg. Vortragssaal der SLUB war mehr als voll, viele Leute standen sogar. Schätzungsweise 250 TN. D.h. das Interesse ist da und wir konnten mit einer knappen Stunde Vortrag zu freier Software viele Menschen erreichen. Und ca. ein Viertel auch mit der Software selbst (60 Sticks ausgeteilt). Notiz an uns: das Szenario “Bürokratie” (entspricht Verlosung) bei der Verteilung der Sticks hätte noch etwas besser vorbereitet werden können. Aber das Szenario “Tumult” (Schlange bilden und anstellen) wurde von der Mehrheit abgelehnt.
Bereitstellung der Sticks
Es wurden von uns handelsübliche 8GB USB-Sticks gekauft. Weil am Master-Image bis zuletzt gefeilt wurde, fand die Bespielung der Sticks in einer Hau-Ruck-Aktion vor der Veranstaltung an mehreren Rechnern statt. Selbstorganisierte Serien-Produktion gewissermaßen.
Hintergrund
Alle Studiengänge erfordern den Einsatz eines Computers: Download von Skripten und Übungsaufgaben, vorbereiten von Präsentationen und Materialien für Seminare, Anfertigen von Praktikumsprotokollen und -berichten, Belegen, Hausarbeiten, Abschlussarbeiten.
Dazu wird jeweils bestimmte Software benötigt. Diese kann entweder “frei” oder “proprietär” sein. Letzteres bedeutet oft, dass es restriktive Lizenzbestimmungen gibt, dass der Quellcode nicht verfügbar ist und damit unklar bleibt, was die Software intern tut und welche Daten sie sammelt, dass die Kompatibilität mit älteren Formaten schlecht ist, und dass die Anschaffung z.T. eine Menge Geld kostet. Einige Softwarekonzerne nutzen Schulen und Hochschulen, um zukünftige Kunden mit günstigen Lizenzen zu ködern und für eine berufliche Nutzung in eine Abhängigkeit zu bringen.
Freie Software (also Open-Source-Software unter einer freien Lizenz) ist dagegen ein Gemeingut. Jede und Jeder darf sie ohne Zahlung von Lizenzgebühren benutzen, kopieren, analysieren und verändern. Gerade für Studierende mit knappem Budget und hohem Wissensdurst sind das wichtige Eigenschaften. Für viele allgemeine und spezielle PC-Aufgaben von Studierenden gibt es gute freie Software-Lösungen. Wissenschaftliche Texte schreiben (LaTeX, Libre Office), Literatur verwalten (Zotero, JabRef), PDFs betrachten und annotieren (SumatraPDF, Okular), PDFs papiersparend ausdrucken (PDFjam), Wissenschaftliches Rechnen und Visualisieren (Python, Octave, …) und so weiter.
Da Freie Software-Projekte typischerweise mit dem Marketing-Budget großer Konzerne nicht konkurrieren können, sind vielen die guten Alternativen zu MS-Office, Matlab, Adobe Acrobat etc. oft nicht bekannt.
Umsetzung
Wir, die Hochschulgruppe für Freie Software und Freies Wissen (FSFW) möchten daran etwas ändern. Dazu erstellen wir ein USB-Stick-Image (8GB) voll mit freier Software, verteilt auf zwei Partitionen:
Die erste Partition enthält nützliche freie Software für Studierende für Windows (LibreOffice, Zotero (Literaturverwaltung), Winpython (Wissenschaftliches Rechnen), Wikidpad (Desktop-Wiki), LaTeX, …)
Die zweite enthält ein Linux-Live-System von dem man booten kann und die oben genannte Software (und andere Programme) ausprobieren und nutzen kann, ohne den eigenen Rechner zu verändern.
Zusätzlich ist zu den relevanten Programmen Dokumentation in deutsch und/oder englisch enthalten bzw. verlinkt.
Mit den vom TU-StuRa bereitgestellten Mitteln 50 (oder mehr) 8GB-USB-Sticks beschafft und mit dem Image bespielt. Diese werden folgendermaßen an die Studierenden verteilt: Alle interessierten Fachschaftsräte erhalten eine abgestimmte Anzahl an Gutscheinen, die sie in ihre Erstsemester-Tüten packen können. Der Gutschein kann bei der Infoveranstaltung am 17.10.2016 18:30 im Vortragssaal der SLUB gegen Vorzeigen des Studentenausweises eingelöst werden. Bei dieser wird gleichzeitig der Inhalt des USB-Sticks erläutert. Sollte die Nachfrage das Angebot übersteigen, können mitgebrachte eigene USB-Sticks (ab 4GB) mit den Daten bespielt werden.
Für Fragen zum USB-Stick bzw. generell zu freier Software stehen wir im Rahmen unserer Sprechstunde (jeden 4. Mittwoch im Monat) zur Verfügung: (→ https://fsfw-dresden.de/sprechstunde). Ggf. überzählige USB-Sticks können bei dieser Gelegenheit abgeholt werden. Feedback und Fragen können auch gern per Email an uns gerichtet werden.
Vortragsfolien/Dokumentation
- Aktuelle Version der Stick-Doku (inkl. Programmlisten): github.com/fsfw-dresden/...
- Vortragsfolien: fsfw-uni-stick-vortrag.pdf
Stick selber bauen / Weitere Sticks abholen
Wer sich den Stick selber erzeugen (d.h. das Image aufspielen) will, findet hier die Daten: https://fsfw-dresden.de/uni-stick.data/. In Kürze veröffentlichen wir auch noch eine Anleitung, wie das Erzeugen geht. Von den durch den StuRa bereitgestellten mitteln konnten letztlich 80 statt der ursprünglich geplanten 50 Sticks beschafft werden. Auf Grund technischer Schwierigkeiten waren zur Ausgabe-Veranstaltung aber nur 60 fertig. Die verbleibenden Sticks können bei den nächsten FSFW-Sprechstunden in der SLUB abgeholt werden. Auch dort können eigene Sticks bespielt werden. Bitte dazu möglichst vorher per Mail Bescheid sagen.
Verifikation des Downloads
Neben dem ISO-Image liegen Checksummen zur Überprüfung der Integrität der Image-Datei. Wenn Dateien aus dem Internet geladen werden, sollte stets ein Vergleich der Checksumme erfolgen. Unter Windows kann u.a. mit HashCheck Shell Extension der gewünschte Hash am eigenen Computer berechnet werden. Unter *nix-Systemen existieren hierfür Tools auf der Kommandozeile, wie auch das Python-Script `write-and-test.py` sie nutzt.
Image auf Stick schreiben
!!Wichtig: Unser Image ist eine Rohkopie mehrerer Partitionen, viele grafische Tools wie z.B. UNetbootin kommen damit nicht zurecht. Weiterhin benötigt das schreiben auf Datenträger entsprechende Rechte.
Unter *nix-Systemen ist mit erweiterten Rechten das Programm `dd` verfügbar.
!!Ungeprüft: Konnte in Ermangelung eines Windows mit erweiterten Rechten noch nicht getestet werden.
Unter Windows kann ein Clone des Kommandozeilen-Tools “diskdump” (Kommando dd) unter Chrysocome DD bezogen werden. Alternativ ist auch ein grafisches Tool unter Win32 DiskImager verfügbar.
Errata/Probleme
Wo Software ist, da sind Bugs. So auch auf unserem Stick.
- Die LaTeX-Vorlage kompiliert nicht weil eine eingebundende Schriftart fehlt.
- Lösung 1: korrigierte Vorlage
- Lösung 2: manuelle Korrektur: Zeile 43
\usepackage[scaled=0.83]{beramono}
auskommentieren
- Es könne sein, dass das WLAN nicht geht. Das kann an fehlenden Treibern liegen (Lizenzprobleme). AM besten mal in der Sprechstunde vorbeikommen.
Weitere Informationen und Kontakt
- Newsletter (höchstens zwei Mails pro Monat)
- Facebook (kommentierter Link zu unserem Facebookaccount)
- Kontakt-E-Mail-Adresse: kontakt@fsfw-dresden.de
Uni-Stick